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Alltag in Kroatien Kapitel 1

  • Autorenbild: The Storyteller
    The Storyteller
  • 9. Aug. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Feb. 2024



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Urlaub kann so schön sein. Urlaub kann so spannend sein. Urlaub kann so lehrreich sein. Urlaub kann so romantisch sein. Urlaub kann so entspannend sein. Urlaub kann so aktiv sein, aber Urlaub kann auch nervig sein.

 

Auch wir wollen wieder Urlaubsfeeling spüren. Nach langem Hin und Her und Was-machen-wir-wo fiel das Los auf Kroatien.


Das Wann ist bedingt durch eine kinderlose Reisezeit mit Mitte Juni klar definiert. Leider diesmal nur sechs Tage, da für den weiblichen Teil dieser Ehe Ende Juni eine einwöchige Ausbildung in Gamlitz gebucht ist.


Also den Computer aufdrehen, Maps laden und mal sehen, welche Ortschaften einem ins Auge springen. Diesen Teil der Urlaubsvorbereitung darf ich allein verrichten, da meine liebste Ehefrau mir diesbezüglich immer voll vertraut und auch Überraschungsmomente liebt.

 

Ich scanne die vielen kleinen Städtchen am Meer, hole mir von Dr. Google Informationen über die touristischen Möglichkeiten, mögliche Ausflugsziele in der näheren Umgebung und vor allem Restaurants, die schon ob der Speisekarte und Lokalfotos meinen Gaumen erwartungsvoll reizen. Und davon gibt es wirklich eine Menge. Meine Beste lächelt immer, wenn ich Veranstaltungen, Tagesausflüge usw. nach den Lokalitäten auswähle. Aber ja, ich gebe es zu: Kulinarik ist etwas Herrliches und Essen kann doch so schön sein.

 

Es ist gar nicht so einfach, das passende Hotel in dieser Unmenge von Angeboten zu finden. Ja, ich will diesmal stationär niedergelassen sein, da mir sechs Tage doch zu kurz sind, um zwei bis dreimal das Quartier zu wechseln und Istrien zu umrunden. Also wähle ich den einfacheren Weg und somit die Website eines Reiseanbieters, der nebenbei noch Milch, Gurken, Fleisch sowie Kühlschränke, Sommerpantoffel u. v. m. im Sortiment hat und buche ein Hotel in Umag.

 

Danach schreibe ich die Ausflugsorte nieder, nicht wie mein liebster Schwiegersohn von allen in einem Excel-Sheet, sondern einfach im Word. Dabei vergesse ich natürlich nicht, neben den Sehenswürdigkeiten dieser Ortschaften auch die kulinarischen Einkehrschwünge zu vermerken. Dafür habe ich einen Tag eingeplant, um die restliche Zeit in voller Entspannung beim Meer liegend, lesend, schwimmend, Musik hörend und einfach relaxend zu verbringen. Natürlich sollen zwischendurch die müden Knochen immer wieder bewegt und mit kleineren Spaziergängen – man soll in der Hitze ja nicht übertreiben – die Bandscheibenflüssigkeit in Schwingung versetzt werden. Trotzdem will ich natürlich auch nicht darauf verzichten, mittägig ein kleines Mahl mit einem gut gekühlten Oujsko einzunehmen.

 

So weit, so gut. Nun gibt es noch einige Kleinigkeiten zu erledigen, die ebenfalls in die Urlaubsvorbereitung fallen, zum Beispiel Geld wechseln.


Der aufmerksame Leser wird jetzt sagen: „Aber dort gibt es doch auch schon den Euro.“

Richtig, aber ich meine größere Scheine in kleinere und ein paar Münzen für das Schleckeis.

 

Also pilgere ich zu meiner Bank, die auch Flügel verleiht, obwohl die Angestellten wahrscheinlich kein koffein- und taurinhaltiges Aufputschgetränk zu sich nehmen. Obwohl, manchmal wäre es besser, sie würden es tun.


Ich begebe mich also zum Schalter und will ein paar Euros abheben. Die freundliche, aber gestresste Mitarbeiterin erklärt mir, ich solle doch zum KI-Automaten (KI = künstliche Intelligenz) gehen, der würde mir alles geben, was ich gerne hätte. Gesagt getan, aber schon nach kurzer Zeit flehe ich um Hilfe, da ich Probleme mit der Eingabe und Auswahl der gewünschten Stückelung habe.

 

Frau Gehthofer beglückt mich nach ein paar Minuten des Wartens mit ihrem Erscheinen. Sie schiebt meine Karte neuerlich in den Schlitz, gibt die Gesamtsumme ein, danach noch die gewünschte Stückelung – bis auf die 20-Euro-Scheine, die sind nämlich nicht mehr im KI-Automaten vorrätig.


„Kein Problem“, sagte Frau Gehthofer, „die wechseln wir an der Kassa.“

So, dann noch den grünen Knopf für den Abschluss gedrückt … brumm, brumm, zähl, zähl … und es kommen Scheine samt meiner Karte aus den dafür vorgesehenen Schlitzen.

 

Gemeinsam gehen wir zum 20 Meter entfernten Kassenschalter, um 200 Euro noch in 20-Euro-Scheine zu wechseln. Das geht aber nicht gleich, da noch eine Frau im Kassenkäfig beschäftigt ist.


Nach weiteren fünf Minuten bin ich der Glückliche und darf den Raum betreten, was ich ja bereits vor 18 Minuten schon einmal getan habe, um Geld abzuheben.

Ruckzuck, das Wechseln geht jetzt aber flott dahin und somit kann ich nach exakt 20 Minuten die Bank, der andere vertrauen, glücklich und mit meinen gewünschten Scheinen verlassen.

 

Jetzt mal ehrlich: Wozu braucht man KI-Automaten, wenn selbst ein normaler Mensch in ein paar Minuten Geld wechseln kann?

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